Abort
Abgang eines nicht lebensfähigen Fötus vor Ablauf der normalen Trächtigkeitsdauer.
Adjuvanz
Einen Hilfsstoff, der die Wirkung eines Arzneistoffes verstärkt – möglichst ohne eine eigene pharmakologische Wirkung zu entfalten. In Impfstoffen eine unspezifisch wirksame Substanz, die in Kombination mit Antigenen einen verstärkten, schnelleren und länger anhaltenden Immunisierungseffekt bewirkt.
aerogen
Durch Luft übertragen, über die Luftwege erworben.
Aerosol
Gemisch aus festen oder/und flüssigen Schwebeteilchen und Luft. In seltenen Fällen dienen auch andere Gase als Träger.
Antibiotika
Sammelbegriff für aus den Stoffwechselprodukten von Mikroorganismen gewonnener Wirkstoffe gegen bakterielle Krankheitserreger.
Antigen
Als Antigen bezeichnet man eine Substanz oder Struktur, die vom Immunsystem als „fremd“ erkannt wird und daraufhin meistens bekämpft wird.
Antikörper
Antikörper (auch Immunoglobuline genannt) sind Proteine (Eiweiße). Sie werden vom Immunsystem eingesetzt, um Krankheitserreger wie Bakterien und Viren zu neutralisieren.  Es gibt fünf Hauptarten: IgG, IgM, IgA, IgD, IgE und speziesspezifische Unterklassen (z.B. IgG1).
Antipyretika
Fiebersenkende Mittel
Apathie
Teilnahmslosigkeit, geringe Lebhaftigkeit.
Klinische Bezeichnung für mangelnde Reaktion des Tieres auf Umweltreize.
Ataxie
Störung der Bewegungskoordination und Haltungsreflexe, denen unterschiedliche degenerative oder entzündliche Veränderungen des Nervensystems oder der Wirbel zugrunde liegen.
Auffrischungsimpfung
Auch Boosterimpfung genannt. Wiederholte Impfung des Tieres nach erfolgter Grundimmunisierung um den Impfschutz des Tieres aufrechtzuerhalten
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Bakterium
Bakterien sind einzellige Mikroorganismen, die sich selbst versorgen und keinen echten Zellkern enthalten. Sie werden auch als Prokaryoten bezeichnet. Die Vermehrung der Bakterien erfolgt durch Teilung.
Boosterimpfung
Siehe Auffrischungsimpfung
Breitspektrumantibiotikum
Antibiotikum mit großem Wirkungsspektrum gegen grampositive und gramnegative Keime.
Bronchopneumonie
Akute oder chronische Entzündung der Bronchien und Lungenbläschen (Alveolen). Die Ursache sind meist Viren oder Bakterien, seltener handelt es sich um physikalische Einwirkungen. Die Bronchopneumonie entwickelt sich häufig im Anschluss an eine Bronchitis.
chronisch
Sich langsam entwickelnder bzw. verlaufender Prozess; über lange Zeit bestehend und anhaltend.
Core-Impfung
= „Kern-Impfung“.  Einordnung geschieht nach Empfehlungen der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet). Gegen die dazugehörenden Krankheiten sollte jedes Pferd zu jeder Zeit einen aktuellen Impfschutz besitzen.
Degeneration
Reversible oder irreversible Rückbildung von Zellen, Geweben oder Organen.
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Entzündungsmediatoren
Von Entzündungszellen abgegebene Botenstoffe, die die Entzündungsreaktion koordinieren und verstärken. Die wichtigsten Entzündungsmediatoren sind Bradykinin, Serotonin, Histamin und die Prostaglandine.
Enzootie
Infektionskrankheit bei Tieren, die durch eine permanente Aktivität in einem relativ begrenzten Territorium gekennzeichnet ist.
Epidemie
Infektionskrankheit, die zeitlich und territorial begrenzt auftritt und durch eine starke Häufung von Krankheitsfällen gekennzeichnet ist.
Epizootie
Grenzüberschreitende Ausbreitung einer Infektionskrankheit, die gleichzeitig auch in den bereits betroffenen Gebieten fortbesteht.
Erregerreservoir
Bezeichnung für einen latent infizierten Wirt, der eine ständige Infektionsquelle für andere empfängliche Wirte darstellt.
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FEI
Fédération Equestre Internationale
FN
Deutsche Reiterliche Vereinigung (Fédération Nationale)
Grundimmunisierung
Besteht in der Regel aus 1-2(3) Impfungen im Abstand von mehreren Wochen. Dabei entspricht die erste Impfung dem ’Priming’, die zweite der ’Booster-Impfung’. Durch die Grundimmunisierung wird eine belastbare Immunität erzielt, die durch regelmäßige Auffrischimpfungen erhalten werden kann.
heterogen
verschiedenartig, anders, ungleich
Humorale Immunabwehr
Antikörper vermittelte, erworbene Immunabwehr, die innerhalb der Körperflüssigkeiten stattfindet und auch als Antikörperproduktion der B-Lymphozyten bezeichnet werden kann. Sie ist Teil des Immunsystems höherer Lebewesen und hier Teil der adaptiven Immunantwort.
hydrophil
Wasser liebend, Wasser anziehend
hydrophob
Wasser abstoßend
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Immundefizienz
Ist eine angeborene oder erworbene Störung in der Funktion des körpereigenen Immunsystems.
Immunglobuline
Siehe Antikörper
Immunität (Resistenz)
Angeborene oder erworbene Unempfänglichkeit für bestimmt Krankheitserreger oder deren Gifte.
Immunologische Lücke
Bezeichnet die Phase niedriger maternaler Antikörpertiter und der nach einer Impfung langsam ansteigende Spiegel körpereigener Antikörper. Während dieser Zeit ist eventuell kein ausreichender Schutz gegen Infektionskrankheiten gegeben.
Immunprophylaxe
Vorbeugender immunologischer Schutz gegen eine oder mehrere Infektionen durch  aktive oder passive Immunisierung.
Immunreaktion
Auch Immunantwort genannt, ist die Reaktion des Immunsystems auf die Auseinandersetzung des Körpers mit einem fremden oder bereits bekannten Antigen.
Immunserum
Immunreaktivität, Immunprofil;
Zustand des Immunsystems zu einem gegebenen Zeitpunkt, der sich mit physiologischen Daten wie Immunglobulinkonzentration, Anzahl der Leukozyten und Lymphozyten, Verhältnis von B- zu T-Zellen und funktionelle Aussagen über die Stimulierbarkeit des Immunsystems beschreiben lässt.
Immunstatus
Der Immunstatus gibt Auskunft über den Zustand des Immunsystems eines Organismus und seine Fähigkeit, Infektionen mit Krankheitserregern abzuwehren, d.h. eine adäquate Immunantwort zu geben.
Immunsuppression
Unspezifische Unterdrückung der Immunreaktion eines Organismus.
Mögliche Verursacher sind Immunsuppressiva oder Maßnahmen bzw. Substanzen, die die Fähigkeit des Organismus zur Immunreaktion aufheben (z.B. Röntgenbestrahlung, Corticosteroide), Vergiftungen, Infektionen oder Tumore. Immunsuppressive Medikamente spielen eine große Rolle in der Bekämpfung von Autoimmunkrankheiten und bei Transplantationen.
Immunsystem
Das Immunsystem ist das Abwehrsystem biologischer Organismen gegenüber fremden Substanzen oder Lebewesen. Es unterscheidet zwischen eigenen und fremden Strukturen und dient damit der Erhaltung der individuellen Integrität.
Impfantigen
In Impfstoffen enthaltene Wirkgruppen (Immunogene), die für die Erzeugung einer Immunität notwendig sind.
Impfempfehlung
Empfehlungen nach aktuellem Stand der Wissenschaft, die die Notwendigkeit der Verabreichung von Kern- und Wahlimpfstoffen sowie das Impfintervall beschreiben. Werden für den tiermedizinischen Bereich von der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) am Friedrich-Löffler-Institut herausgegeben.
Impfintervall
Empfohlener Abstand zwischen zwei Impfungen gegen denselben Erreger, um einen wirksamen Impfschutz aufrecht zu erhalten.
Impfmanagement
Maßnahmen, die getroffen werden, um sicherzustellen, dass die Impfempfehlungen eingehalten werden und jedes Tier einen aktuellen Impfschutz besitzt (z.B. auf einem Betrieb oder in einer Praxis).
Impfpflicht
Die Pflicht gegen einen bestimmten Krankheitserreger zu impfen. Diese kann von Verbänden oder auch von der öffentlichen Hand ausgesprochen werden. Verbände können z.B. voraussetzen, dass Tiere gegen bestimmte Erkrankungen geimpft werden, bevor sie an Tierschauen oder Turnieren teilnehmen dürfen.
Der Staat erlässt eine Impfpflicht, um die Ausbreitung einer Seuche zu verhindern.
Impfreaktion
Als Impfreaktion werden kurzzeitig und vorübergehende Lokal- und Allgemeinreaktionen bezeichnet. Diese können beispielsweise als temporäre Schmerzen, Spannung und Schwellung an der Injektionsstelle, Abgeschlagenheit oder Kopf- und Gliederschmerzen auftreten.
Impfschutz
Durch Impfung erzeugte Fähigkeit des Körpers sich gegen einen bestimmten Krankheitserreger wehren zu können.
Impfstoff
Ist eine Substanz, die bei einer Schutzimpfung verabreicht wird und dazu dient, eine Immunität gegen Erreger von Infektionskrankheiten zu erreichen.
Impfung
Verabreichung von Impfstoffen mit dem Ziel, den Organismus gegen eine Infektionskrankheit zu immunisieren.
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Inaktivimpfstoff
Siehe Totimpfstoff.
Infektion
Eindringen, Haften und Vermehren eines infektiösen Erregers in einen Wirtsorganismus unter Auslösung einer Reaktion.
Infektionsdruck
Der Infektionsdruck ist eine Kenngröße in der Epidemiologie, welche die Infektionsgefährdung charakterisiert.  Er wird durch die Anzahl der Erreger im Kontaktbereich (Umgebung) eines empfänglichen Individuums bestimmt.
Infektionsstatus
Status eines Individuums in Hinblick auf vorliegende Infektionen.
Infektionsweg
Weg des Erregers von der Eintrittspforte zu seinem definitiven Siedlungsort bzw. der Weg der Ausbreitung über den gesamten Organismus, z.B. hämatogen, lymphogen usw.
infektiös
Ansteckend. Eigenschaft pathogener Erreger, sich auf einem potentiellen Wirt anzusiedeln oder in ihn einzudringen.
Infektiosität
Fähigkeit eines Erregers, einen Wirt zu infizieren.
Inkubationszeit
Zeitspanne zwischen der Ansteckung (Infektion) des Wirts mit einem Erreger und dem Auftreten der ersten klinischen Krankheitserscheinungen. Bei den verschiedenen Infektionskrankheiten unterschiedlich lang (zwischen wenigen Stunden bis mehrere Wochen, in Ausnahmefällen Monate bis Jahre).
irreversibel
Nicht umkehrbar. Beschreibt z.B. eine nicht wiederherstellbare Veränderung des Körpers durch eine Erkrankung.
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Kolostrum
Ist die proteinreiche Milch, die unmittelbar vor und nach der Geburt bei den Haussäugetieren gebildet wird und lebenswichtige Antikörper für die Neugeborenen enthält.
Kombinationsimpfstoff
Impfstoffe, die Antigene verschiedener Erreger enthalten.
Konjunktivitis
Bindehautentzündung
Latenz
(v. lat.: latens = verborgen) Zeit eines Entwicklungsstadiums; Zeitraum zwischen einer Aktion und dem Eintreten einer Reaktion.
Lebendimpfstoff
Impfstoff aus vermehrungsfähigen, jedoch abgeschwächten Keimen.
Mischinfektion
Zeitgleiche Infektion mit mehreren Erregern.
Morbidität
= Erkrankungsziffer, Erkrankungshäufigkeit.
Die Morbidität gibt an, wie viele Individuen einer Population in einem bestimmten Zeitraum eine bestimmte Erkrankung erlitten haben.
Motalitätsrate
Maß(zahl) für die auftretenden Todesfälle, bezogen auf eine festgelegte Gesamtzahl (z.B. Wurfgröße, Bestandsgröße, Zahl erkrankter Tiere).
Non-Core-Komponenten
Sind Impfungen gegen Krankheitserreger, gegen die Pferde nur unter besonderen Umständen (potenzielle Exposition) geschützt sein müssen.
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Pandemie
Stark verbreitetes, sich über Länder und Kontinente erstreckendes Auftreten einer Seuche.
Paralyse
Nervenlähmung
Vollständiger, peripherer oder zentraler Ausfall der nervalen Versorgung.
parenteral
Zufuhr von Arzneimitteln oder Nährlösungen unter Umgehung des Verdauungstraktes.
Parese
Unvollständige Lähmung, die sich in einer Einschränkung der Motorik und/oder der Herabsetzung der Sensibilität äußert.
PAT-Werte
Puls: 28-40 Schläge/Min, Atmung: 10-14 Atemzüge, Temperatur: 37,5-38,3°C
pathogen
krankmachend, Eigenschaft, eine Krankheit hervorzurufen
Pathogenese
Entstehung und Entwicklung einer Krankheit.
persistierend
Feststehend, fortdauernd, verharrend, unverändert bleibend, stehen bleibend.
Prävalenz
Häufigkeit, mit dem eine bestimmte Krankheit (oder ein bestimmtes Merkmal) in einer bestimmten Bevölkerung (Population) zu einem definierten Zeitpunkt vorkommt.
präventiv
vorbeugend
Primärinfektion
Erstmalige Ansteckung und Auseinandersetzung eines Wirtsorganismus mit einem Erreger.
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Reinfektion
Erneute Ansteckung mit dem/den selben Erreger(n) nach erfolgter Eliminierung des/der Erreger(s) einer vorangegangenen Infektion.
Resistenz
= Unempfindlichkeit, Widerstandsfähigkeit.
Ist die Widerstandsfähigkeit eines Lebewesens gegen schädliche Einflüsse der Umwelt, wie z. B. Parasiten, Infektionen und Krankheiten. Eine Resistenz kann primär (angeboren) oder sekundär (erworben) sein.
Respirationtrakt
Atmungssystem
Schmierinfektion
Direkte Übertragung von Krankheitserregern durch Berührung eines Objektes oder Lebewesens.
Sekundärinfektion
Zweitinfektion – Zusätzliche Ansteckung eines bereits infizierten Organismus mit einem weiteren Erreger. Dabei siedeln sich die Sekundärerreger in den durch Primärinfektion vorgeschädigten Organen und Geweben an.
Sepsis
= Blutvergiftung;
Kann als lebensbedrohliche Komplikation bei verschiedensten Infektionskrankheiten entstehen. Dabei wird die körpereigene Reaktion auf eine Infektion fehlreguliert und es kann zu einer Schädigung eigener Organe kommen.
Simultanimpfung
Gleichzeitige, jedoch örtlich getrennte Applikation verschiedener Impfstoffe.
sporadisch
Vereinzelt auftretend; vereinzelt vorkommend; verstreut
StIKo Vet
Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) am Friedrich-Loeffler-Institut bewertet den Einsatz von Impfstoffen in der Tiermedizin. Sie spricht Empfehlungen zur Verwendung von Impfstoffen aus und berät die Bundesregierung. Die StIKo Vet gibt unter anderem Leitlinien zur Impfung von Pferden heraus, die nicht starr und rechtsverbindlich ist, aber für den praktizierenden Tierarzt eine Entscheidungshilfe darstellen soll. Diese Leitlinien werden in regelmäßigen Abständen überprüft und gegebenenfalls ergänzt und angepasst und gelten als „Stand der tierärztlichen Kunst“.
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Therapie
Heilverfahren; Maßnahmen zur Behandlung von Krankheiten.
Totimpfstoff
Impfstoff aus abgetöteten Krankheitserregern oder Bestandteilen von Krankheitserregern.
Toxin
Ein durch Mikroorganismen, Pflanzen oder Tiere gebildeter Giftstoff.
Tracheobronchitis
Entzündung der Trachea und der großen Bronchien. Akuter oder chronischer Verlauf mit Husten als Leitsymptom möglich. Weitere Symptome sind ein bronchiales Atemgeräusch bei Sekretverhaltung und Rasselgeräuschen.
Tröpfcheninfektion
Infektion, bei der der Erreger über kleinste Tröpfchen, meist Körperflüssigkeiten, auf den Wirt übertragen wurde.
ubiquitär
allgegenwärtig, überall vorhanden
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Vakzine
Impfstoff
Vektor
Belebter oder unbelebter Krankheitsüberträger
Verfohlen
Abort
Virämie
Eine Virämie beschreibt das (massive) Vorkommen von Viren im Blut.
Virulenz
Virulenz ist die Fähigkeit eines Krankheitserregers, eine Erkrankung hervorrufen. Sie bestimmt den Grad der Pathogenität.
Virusreservoir
Spezies, in der sich der Erreger vermehrt und von dem er ausgeschieden wird, bei der er in der Regel aber keine Symptome hervorruft. Diese Tiere stellen eine Infektionsquelle für andere, empfängliche Spezies dar.
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Zoonose
Infektionskrankheit, die vom Tier auf den Menschen (und umgekehrt) übertragen werden kann.
Zytokine
Substanzen, die als interzelluläre Mediatoren zur Aktivierung von Zellen beitragen (Steuerung der immunologischen Zellkooperation).
zytopathogen
zellschädigend; einen zellschädigenden Effekt besitzend
Zytotoxizität
Gesamtheit der toxischen Einflüsse auf Zellen.
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